Artikel: Das Register für Gesundheitsberufe ist beschlossene Sache – Staatsanzeiger BW
Videomitschnitt: Landtag Baden Württemberg – 20230201_sitzung056_1 (landtag-bw.de)
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
stellen Sie sich einmal folgendes Szenario vor:
Sie gehen – natürlich wie jeden Sonntag – auf eine Wandertour in den schönen Kraichgau. Doch die Sonntagsidylle endet abrubt. Sie haben sich beim Pilzesammeln den Fuß verknickt.
Ihre Frau fährt sie in die nächste Ambulanz und siehe da, nicht ein Arzt, sondern eine entsprechend ausgebildete KrankenpflegerIn nimmt professionell Ihre Diagnose und Behandlung vor.
Ein multiprofessionelles Team bestehend aus Notfallsanitäter, Krankenpfleger und Physiotherapeuten versorgt Sie dort -Hand in Hand- mit den Ärzten.
Schnell, gut und hochklassig! Und die Pilzpfanne gibt es abends obendrauf.
Klingt doch gut, oder meine Damen und Herren?
Die Landesregierung schlägt mit diesem Gesetz die richtige Richtung ein. Denn dieses Gesetz sorgt für eine hohe Integration aller Beteiligten in den Gesundheitsberufen.
Zu allerst Danke an Herr Minister Manne Lucha für die Unterzeichnung dieses gelungenen und zielführenden „Gesetz zu dem Staatsvertrag über die Errichtung und den Betrieb des elektronischen Gesundheitsberuferegisters als gemeinsame Stelle der Länder zur Ausgabe elektronischer Heilberufs- und Berufsausweise sowie zur Herausgabe der Komponenten zur Authentifizierung von Leistungserbringerinstitutionen“.
Diesem Gesetzentwurf liegen folgende Erwägungen zugrunde:
- Die Länder schaffen mit einem einheitlichen Ausweis-Register die Anbindung an die Telematikinfrastruktur des deutschen Gesundheitswesens
- Zudem bekommen die Beteiligten Zugriff auf die Anwendungen der elektronischen Gesundheitskarte
Dies ist die Eintrittskarte in die digitale Vernetzung, meine Damen und Herren.
Und als Gesundheitspolitiker kann ich Ihnen sagen, dass genau dies auch weiterhin unser Ziel sein muss.
Nämlich eine sichere, effiziente und digitale Vernetzung aller Berufsgruppen im Gesundheitswesen zu etablieren.
Doch „nur“ mit der Errichtung eines solchen Registers ist es noch nicht getan. Jetzt müssen wir das Register vor allem mit Leben füllen!
Denn, meine Damen und Herren, die Realität ist in vielen Teilen von meinem Eingangsgedanken leider noch weit entfernt.
Nach wie vor herrscht bei vielen Physiotherapeuten noch die berüchtigte Zettelwirtschaft.
Und der Therapeut ist dabei immer darauf angewiesen, was Sie als Patient an ärztlichen Unterlagen und Befunden mitbringen. Das ist nicht zeitgemäß!
Für unsere Primärversorgung sind außer den Ärzten auch andere Berufsgruppen nötig. Diese Wahrheit sollte künftig auch in der Versorgungsstruktur abgebildet sein!
Wir als Politik müssen die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass sich der Patient aufs Gesund werden konzentrieren kann.
Das bedeutet größtmögliche Effizienz für die Patientinnen und Patienten, und größtmögliche Effizienz für die Beteiligten der Gesundheitsfachberufe.
Ich bitte daher um Zustimmung zu diesem sehr guten Gesetzesvorschlag.
Vielen Dank!