Kleiner Ort, große Pläne – MdL Norbert Knopf zu Gast beim neuen Malscher Bürgermeister

Im Rathaus von Malsch ist die Aufbruchsstimmung spürbar: Seit 1. November vergangenen Jahres ist Tobias Greulich Bürgermeister in dem kleinen Weinort – und dass der 32-Jährige viel vorhat in seinem neuen Amt, davon konnte sich auch der lokale Landtagsabgeordnete Norbert Knopf (Bündnis 90/Die Grünen) bei seinem Antrittsbesuch überzeugen.
Mit seinen rund 3.500 Einwohnern ist Malsch die kleinste Gemeinde im Wahlkreis Wiesloch. Wie viele andere Kommunen muss auch der Ort am Fuße des Letzenbergs vielfältigen Herausforderungen wie knappen Finanzen, Wohnraumnot, Flüchtlingsunterbringung oder Klimawandel begegnen, die beim Austausch der beiden Politiker im Vordergrund standen. Dabei bot Bürgermeister Greulich seinen Beitrag an, wann immer in der Landespolitik die Stimme kleiner Kommunen gefragt sein sollte.
Mit zwei großen Bauprojekten soll in den kommenden Jahren sowohl die Lebensqualität in Malsch gesteigert, als auch das Interesse von Gewerbetreibenden geweckt werden: Ein Ärztehaus soll neben einer allgemeinmedizinischen Praxis auch altersgemäßes Wohnen mit Tagespflege, eine Apotheke, die Postfiliale sowie im Idealfall gemeinsame Räume für Volksbank und Sparkasse bieten. Zudem ist westlich des Ortskerns unmittelbar an der B3 der Ausbau eines Gewerbegebiets für Lager- und Büroflächen samt autarker Energieversorgung geplant.
Auch darüber hinaus hat Malsch in Sachen Klimaschutz ehrgeizige Pläne: Mit der Klimawerkstatt haben Ehrenamtliche ein regelmäßiges Beratungsangebot für Bürger geschaffen, die ihren Teil zur Energiewende beitragen möchten. Auch eine hauptamtliche Teilzeitkraft, die sich in der Verwaltung diesem Thema widmet, strebt Bürgermeister Greulich für seine Gemeinde an. Dazu bot ihm MdL Knopf Unterstützung bei der Suche nach Fördermöglichkeiten seitens des Landes an.
Während sich Malsch aufgrund seines Segelflugplatzes nicht als Standort für Windkraft eignet, plant der neue Rathauschef die flächendeckende Nutzung von Solarenergie insbesondere im Bereich des Bahnhofs Rot-Malsch – mit dem ambitionierten Ziel einer energieautarken Gemeinde oder zumindest Verwaltung. Im Gespräch riet der Landtagsabgeordnete Knopf zur Vernetzung mit anderen Gemeinden und dem Aufbau regionaler Netzwerke wie Bürgerenergiegenossenschaften.
Doch bei aller Aufbruchsstimmung kommt auch die Tradition in Malsch nicht zu kurz – und so lud Tobias Greulich seinen Gast noch zum wohl wichtigsten Malscher Festtag ein: dem großen Straßenumzug am Faschingssonntag.