MdL Norbert Knopf und MdL Tayfun Tok besuchten am 10. Oktober die Leica Biosystems GmbH in Nußloch und das Walldorfer Technologie- und Gründerzentrum innoWerft.
Baden-Württemberg ist seit jeher das Land der Schaffer und Erfinder, und in Rhein-Neckar demonstrieren zwei weltweit bekannte Branchenriesen aus Chemie und IT dies eindrucksvoll. Doch gerade im Raum Wiesloch finden sich jenseits dieser Prominenz auch viele traditionsreiche Mittelständler, global führende Hidden Champions und innovative Start-ups, die zur wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte des Südwestens einen wichtigen Teil beitragen.
Exemplarisch stehen dafür die Leica Biosystems GmbH, die in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag feiert, und das Technologie- und Gründerzentrum innoWerft in Walldorf. Gemeinsam mit dem wirtschaftspolitischen Sprecher der grünen Landtagsfraktion, Tayfun Tok, stattete der lokale Landtagsabgeordnete Norbert Knopf den beiden Firmen nun einen Besuch ab.
Aus Nußloch in die ganze Welt
Aus der 1872 gegründeten R. Jung GmbH hervorgegangen, gehört Leica Biosystems heute zu den führenden Herstellern von Workflow-Systemen für die Krebsdiagnostik. Das Portfolio des Unternehmens mit rund 400 Mitarbeitern am Standort Nußloch reicht von der Biopsie bis zur Diagnose und beinhaltet etwa Kühlgeräte, Färbeautomaten oder Drucker zur Kennzeichnung von Gewebeproben. „Firmen wie Leica zeigen das enorme wirtschaftliche Potenzial in Baden-Württemberg und das außerordentliche Maß an technischem Know-how“, betont Norbert Knopf, der Sprecher für Gesundheitswirtschaft seiner Fraktion ist. Mit Blick auf den globalen Wettbewerb und die Dynamik in der Krebsforschung stellt er aber auch klar: „Wir müssen die Cluster-Strukturen im Land noch weiter fördern. Nur so lassen sich Wirtschaft, Wissenschaft und Anwendung im Interesse der Patienten und des Gesundheitsstandorts Baden-Württemberg zusammenführen und ein Wissensabfluss etwa in die USA verhindern.“
Dass auch eine Erfolgsgeschichte wie die von Leica kein Selbstläufer ist und die derzeitigen globalen Verwerfungen das mittlerweile zum US-amerikanischen Danaher-Konzern gehörende Unternehmen unter Druck setzen, betonen Standortleiter Andreas Eich und Vice President Dr. Christine Munz. Sie berichten von gestiegenen Fracht-, Energie- und Materialkosten ebenso wie von der zunehmend aggressiven Handelspolitik Chinas, das einen wichtigen Absatzmarkt und Produktionsstandort für Leica Biosystems darstellt.
Umso erfreuter nahmen die beiden Abgeordneten die Ambitionen des Unternehmens wahr, Energieversorgung und Beleuchtung auf erneuerbare Energiequellen umzustellen sowie mit der Reduktion von Abfällen den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Die von Norbert Knopf vorangetriebenen Pläne zur Verlängerung der Straßenbahnverbindung von Leimen nach Nußloch stießen wiederum bei Leica mit Blick auf die Pendlerströme aus Heidelberg auf großes Interesse.
Effektive Starthilfe
Noch ganz am Anfang ihrer (Erfolgs-) Geschichte stehen dagegen die Unternehmensgründer, die im Walldorfer Technologie- und Gründerzentrum innoWerft vielfältige Förderung erhalten. Das je hälftig von SAP und dem Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg finanzierte, nicht gewinnorientierte Netzwerk unterstützt Start-ups in der frühen Phase vor einer ersten Finanzierung mit Know-how, Vernetzung und Startkapital, ist aber auch Ansprechpartner für interessierte Unternehmen und mögliche Investoren. Das Team um Geschäftsführer Thomas Lindner arbeitet dabei im Rahmen der Programme Start-up BW Pre-Seed und Pro-tect auch eng mit dem Land zusammen.
Beim Besuch der Abgeordneten Tok und Knopf präsentierte sich eine ebenso exemplarische wie vielfältige Auswahl von Jungunternehmern: Freshtaste beliefert Unternehmen, die keine Kantine unterhalten können, mit frischem Essen. TreyeTech bietet eine Software zur Steuerung mobiler Geräte wie Smartphones und Tablets mittels EyeTracking, ChargeIQ Nutzermanagement und Abrechnung für gewerbliche und privaten E-Ladestationen und HelioPas AI ermöglicht es Landwirten, mittels satellitengestützter Software, die Bewässerung ihrer Anbauflächen zu optimieren.
„Die Erfolgsquote von mehr als 90 Prozent erfolgreicher Vermittlungen an Investoren zeigt, dass hier äußerst wertvolle Grundlagen für den späteren unternehmerischen Erfolg gelegt werden“, äußerte sich der Landtagsabgeordnete Norbert Knopf beeindruckt. „Die vorgestellten Start-ups verdeutlichen, dass Innovationsdrang, Erfindergeist und Mut zu den wichtigsten Ressourcen des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg zählen. Umso wichtiger ist es, dass wir als Land hier die bestmögliche Unterstützung leisten und in Kontakt mit den Jungunternehmern bleiben – sie sind unsere ökonomische Zukunft.“