Am internationalen Weltdrogentag am 26. Juni sieht der Landtagsabgeordnete Norbert Knopf positive Signale, aber auch noch offene Baustellen.
Als Zuständiger in der Grünen Landtagsfraktion sieht Knopf die Drogenpolitik der Bundesregierung positiv. „Dass Modellprojekte zum Drug-Checking nun per Rechtsverordnung möglich sind, ist eine gute Nachricht. Das gibt den Bundesländern Rechts- und Planungssicherheit.“ Auch in Baden-Württemberg ist ein solches, wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt zur Überprüfung von Drogen im grün-schwarzen Koalitionsvertrag vorgesehen und könnte jetzt zeitnah umgesetzt werden.
Durch die vor zehn Tagen vom Bundestag beschlossene Gesetzesänderung wird das Drug-Checking auch in sogenannten Drogenkonsumräumen erlaubt. Dort können Abhängige in sicherer Umgebung ihre Drogen nehmen – und diese in Zukunft vorab testen lassen. „Eine sinnvolle Kombination, die für mehr Gesundheitsschutz und weniger Drogentote sorgen kann“ freut sich Norbert Knopf. Gleichzeitig appelliert der Landtagsabgeordnete an die Städte, bei Bedarf weitere Drogenkonsumräume einzurichten.
Denn in Zeiten knapper Kassen sind solche Sozialprojekte oft vom Rotstift bedroht. Aktuell zeichnet sich z.B. in Stuttgart eine Verzögerung bei der Einrichtung des geplanten Drogenkonsumraums ab. „Wir sollten nicht an der falschen Stelle sparen“ gibt MdL Knopf zu bedenken. „Beim Thema Sucht haben wir einen hohen return-on-invest, können mit Investitionen in die Prävention hohe Folgekosten und viel Leid vermeiden.“ Dabei sieht er auch die eigene Landesregierung in der Pflicht, wenn es beispielsweise um die Finanzierung der Suchtberatungsstellen geht.