Erdgasleitung SEL: Wirklich ein sinnvolles Projekt?

Aktualisierung 20.3. „Klimapolitisch falsch“: Grüne und BUND bekräftigen Kritik an Erdgasleitung – Mannheim und Metropolregion Rhein-Neckar – Nachrichten und Aktuelles – Rhein-Neckar-Zeitung (rnz.de)

Beitrag im Econo-Magazin: Blätterkatalog (morgenweb.de)

Planung schon überholt? Streit um Süddeutsche Erdgasleitung – SWR Aktuell

(…) Auch der Landtagsabgeordnete Norbert Knopf (Grüne) aus dem Wahlkreis Wiesloch steht den Plänen für die SEL kritisch gegenüber. „Die Klimaschutzziele, die sich Baden-Württemberg und Deutschland gesetzt haben, sagen einen sinkenden Erdgasverbrauch voraus“, sagt Knopf. Um diesen zu verteilen, reiche die bestehende Struktur aus, argumentiert er. Die Prognose für den Gasverbrauch in Baden-Württemberg sei „sehr optimistisch“. Kunden seien lediglich nach ihren Wünschen befragt worden, eine kritische Überprüfung sei ausgeblieben.

Beim Wasserstoff seien als Abnehmer für die SEL unter anderem auch Tankstellen aufgeführt worden – aus Sicht des Abgeordneten eine unrealistische Annahme. „Ich habe extreme Zweifel, dass wir die Tankstellen am Ende tatsächlich mit Wasserstoff beliefern werden – weil im Pkw-Bereich, aber auch im Lkw-Bereich die Batterielösung einfach die effizientere ist“, so Knopf. Die Industrie brauche den Wasserstoff, räumt der Diplom-Chemiker ein – beispielsweise die BASF in Ludwigshafen. Das rechtfertige jedoch keinen Bedarf an weiteren Leitungen.

Deshalb setze er sich bei der grün-geführten baden-württembergischen Landesregierung dafür ein, dass die SEL nicht gebaut werde, betont Knopf. Als Kompromiss zwischen SEL-Gegnern und -Befürwortern wäre aus seiner Sicht auch ein Aufschub von zwei oder drei Jahren denkbar. „Damit wäre sicher noch nichts verloren und wir hätten eine sicherere Planungsgrundlage“, meint Knopf.