Das Kreisradwegenetz ist in der Weiterentwicklung – gelingt hier ein großer Wurf?

In der Diskussion über Radwege. Auf der Raddemo in Sandhausen

In den letzten Monaten ist das Kreisradwegenetz neu geplant worden. Das erste Netz wurde 2015 konzipiert. Der Gedanke damals war, dass jeder Ort im Rhein-Neckar-Kreis über einen Radweg angebunden ist. Man wollte dazu in erster Linie mit bestehenden Wegen beginnen. Nur wo gute Verbindungen fehlten, hat man sich für Neubauten ausgesprochen und übergangsweise Ausweichstrecken ausgeschildert. Das sind die Nachteile dieser Planung gewesen:
• Es wurden immer nur direkte Wege zwischen den Kommunen geplant.
• Keine Wege um Oberzentren wie Mannheim, Heidelberg oder Karlsruhe direkt schnell zu erreichen
• Keine extra Planung zu Arbeitsplätzen oder Schulen war vorgesehen.
• Keine Bereitstellung von Finanzmitteln (orientiert nach Einwohnerzahl) für den Erhalt oder Ausbau des Netzes.
• Keine Bauverpflichtung für die Neubaustrecken.
• Das Netz ist grobmaschig geplant. Dies bedeutet, dass es keine Wege in gleicher Richtung realisiert werden sollen, auch wenn zwischen den Wegen „Hindernisse“ wie Autobahnen oder Flüsse liegen.
Leider hat die Neukonzeption keinen der Nachteile abgeholfen. Die Neukonzeption ist daher nur als Optimierung des bestehenden Netzes zu sehen. Wenn man den Radverkehr fördern und die Verkehrswende vorantreiben will, dann ist das deutlich zu wenig. Daher fordere ich folgendes:
• Wir brauchen viel mehr Verbindungen – denn Radfahrer sind „Umwegesensibel“.
• Wir brauen verbindliche Zeitpläne für den Ausbau – denn neue Wege bedeuten neue Radfahrer.
• Wir brauchen wir gute Radwege – denn Radfahren soll auch für Kindern und Senioren sicher sein.
Nur wenn wir das Netz massiv ausbauen wird es gelingen mehr Menschen auf das Rad zu locken. Und das sollte doch das Ziel beim Ausbau sein!

Start der Raddemo in Sandhausen
Natürlich dürfen Lastenräder bei der Verkehrswende nicht fehlen.