Am Mittwoch den 17.02.2021 durfte ich den Fraktionssprecher der Grünen Rauenberg Manuel Steidel in Rauenberg besuchen.
Es gab einige Punkte zu besprechen, die nach Ansicht der Rauenberger Grünen auch nach Stuttgart getragen werden sollten. Da aufgrund der Corona Maßnahmen kein Termin in größerer Runde möglich war, machten wir uns nur zu zweit auf den Weg. Hier der Bericht und Fotos von Manuel dazu:
Zunächst zeigte Manuel die aktuelle Situation im Naturschutzgebiet Galgenberg. Dort wurde vor einigen Jahren ein sogenannter Bikepark illegal angelegt und damit schützenswerte Flächen großräuming kaputtgefahren.
„In Baden-Württemberg dürfen im Wald nur befestigte Wege, die mindestens 2 Meter breit sind mit dem Rad befahren werden. Die sind hier aber nirgends vorhanden. Dennoch wurde es in der Vergangenheit von der Stadt toleriert, dass auf wenigen Wegen gefahren wird. Aber der Bikepark ist schon massiv und als dann während der ersten Corona Welle komplett neue Trails an der Nordseite hart in den Wald geschlagen wurden, musste die Stadt eingreifen und die Strecken mit Flatterband absperren“, erläuterte Manuel.
„Seitdem suchen wir nach neuen Flächen, auf denen ein Ersatz für die Kinder und Jugendlichen geschaffen werden könnten. Von Seiten der Stadt durch Herrn Bürgermeister Seithel und der Naturschutzbeauftragten Jasmin Weishäupl wurde bereits sehr gut unterstützt. Allerdings wünschten wir uns, dass es mehr Flexibilität bei der 2Meter-Regelung geben würde, beispielsweise mit einem entsprechenden Schutzkonzept. Beispiele für verträgliche Mountainbikestrecken und Naturschutz gibt es ja schon.“
Mountainbiker sollen die Möglichkeit haben, auf geeigneten Strecken ihren Sport auszuüben, und Fahrradtouristen sollen in Baden-Württemberg attraktive Routen vorfinden. An einem runden Tisch wollen wir Lösungen für Nutzungskonflikte erarbeiten, die allen Beteiligten gerecht werden.
Landtagswahlprogramm 2021, Bündnis90/DieGrünen
„Naturschutz und Freizeitnutzung müssen wir in Einklang bringen“, betonte Norbert. Durch Corona sei der Druck auf Naturflächen größer geworden. „Hier muss auch das Land flexibel reagieren und einen Rahmen setzen, der alle Belange berücksichtigt. Im Landtagswahlprogramm regen wir Grüne daher einen Runden Tisch an, um Lösungen für Nutzungskonflikte zu erarbeiten, die allen Beteiligten gerecht werden.“
Danach ging es mit dem Rad Richtung geplantem Gewerbegebiet „Hohenstein/Schanzenäcker“. Dort fragte Manuel nach Fördermitteln auf Landesebene für eine landschaftsverträgliche Lösung. Die Grünen Gemeinderatsfraktion wird hier in naher Zukunft ein Konzept vorstellen.
Norbert bot ihm an, nachzufragen, welche Möglichkeiten es für eine entsprechende Gestaltung gibt.
Außerdem wurden einige verkehrliche Problemstellen betrachtet, wie der Gehweg bei den Supermärkten sowie der fehlende Rad-/Gehweg zwischen Kreisel Supermärkte und Kreisel Stockswiesen.
Manuel sprach die Situation bei den Supermärkten an: „Wir haben unter anderem einen Zebrastreifen bei der Straßenbaubehörde beantragt, weil es als Fußgänger hier saugefährlich ist. Auf Landesebene gibt es eine Förderung für 1.000 neue Zebrastreifen, vor allem an Orten, an denen laut Straßenverkehrsordnung keine erlaubt sind, wie zum Beispiel in 30er Zonen wie hier. Als ablehnende Antwort haben wir bekommen, dass kein Zebrastreifen möglich sei, weil es hier unter anderem zu gefährlich sei. Da fühlt man sich schon verschaukelt.“
„Die Aussage der Straßenbaubehörde ist wohl ein schlechter Witz – vielleicht kannst Du da noch mal nachfragen“, sagte Norbert und betonte:
„Einkaufsmärkte auch an der Ortsrandlage müssen gut und sicher zu Fuß und per Rad erreichbar sein. Der Kreisel am DM sollte mit einem Fuß- und Radweg versehen werden. Dann gäbe es sichere Querungsmöglichkeiten, vor allem wenn man den Fußgängern Vorfahrt einräumen würde.
„Ein gutes Radwegenetz zeichnet sich dadurch aus, dass es zentrale Achsen hat und den Ort in allen Himmelsrichtungen mit den Nachbargemeinden verbindet. Größere Umwege sollten vermieden werden. Daher bietet es sich an, zu den Haupterschließungsstraßen auch begleitend Radwege zu bauen“
Zum Abschluss gab es einen Besuch auf dem Rauenberger Wochenmarkt, über den sich Manuel besonders freut: „Der Markt ist ein perfektes Beispiel, dass sich bürgerschaftliches Engagement lohnt. Wir wussten, dass ein Markt hier gut funktionieren würde und Larissa Burkert, die für uns bei der Kommunalwahl angetreten war, hat mit viel Engagement die Stadtverwaltung überzeugen können. Parallel dazu haben wir im Gemeinderat für einen Wochenmarkt geworben.“
Norbert gratulierte zu diesem schönen Erfolg: „Ein Markt ist mehr als nur Einkaufen. Er ist auch ein Ort der Begegnung und des Austausches. Auch hat der Marktstandbetreiber oftmals gern ein Wort für die Kunden übrig und somit eine kommunikative Ader. Schön wäre es den Verkehr noch während der Marktzeiten umzuleiten.“