Ausgangspunkt des Termins war die Anfrage eines Bürgers aus meinem Wahlkreis, der sich über größere Waldrodungen in der Nähe des Wasserwerks St. Leon-Rot wunderte. Um die Hintergründe zu klären, fand am Freitag, dem 09.05., ein informativer Vor-Ort-Termin unter der Leitung von Bernd Schneble und Jan Phillip Rößler von ForstBW statt. Mit dabei waren auch engagierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Wahlkreis, Mitglieder der Grünen sowie Nicole Heger, Grüne Landtagskandidatin für den Wahlkreis Bruchsal.





Zu Beginn erhielten wir einen umfassenden Einblick in die Arbeit von ForstBW. Als größter Forstbetrieb des Landes bewirtschaftet ForstBW rund ein Viertel der gesamten Waldfläche Baden-Württembergs – insgesamt über 320.000 Hektar. Das Ziel: eine ökologisch vorbildliche, sozial ausgewogene und wirtschaftlich tragfähige Bewirtschaftung nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit.
Der Abschnitt, den wir uns anschauten, liegt im Revier 7 und ist Teil des sich von Karlsruhe bis nach Mannheim erstreckenden Forstbezirks Hardtwald. Der größte Teil der Waldflächen gehört zum gleichnamigen historischen Waldgebiet Hardtwald mit seinen sandigen Böden und vielen Kiefern. Durch seine Lage im trocken-heißen Oberrheintal ist der Hardtwald ein Hotspot des Klimawandels.
Ein zentrales Thema vor Ort war die sogenannte „zufällige Nutzung“ – also die ungeplante Holzernte, die im Hardtwald mittlerweile rund 80 Prozent ausmacht. Viele Kiefern, die das Bild des Hardtwalds prägen, sind stark geschädigt. Die aktuellen Rodungen dienen dazu, die Naturverjüngung zu fördern und neue, klimaresilientere Baumarten wie Buche oder Eiche anzupflanzen oder deren Wachstum zu fördern. Auf einer der besichtigten Flächen wurde nach der kompletten Rodung mit Eichen aufgeforstet. Das ist mit erheblichem Aufwand verbunden, da konkurrenzstarke Sträucher und Bäume regelmäßig zurückgeschnitten werden müssen, um den jungen Eichen ausreichend Licht und Platz zu bieten.
Der Erhalt und Umbau unserer Wälder ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die viel Engagement, Fachwissen und personellen Einsatz erfordert. ForstBW und seine Mitarbeitenden leisten hier einen wichtigen Beitrag für den Natur- und Klimaschutz sowie die Zukunftsfähigkeit unseres Landeswaldes.
Mein herzlicher Dank gilt Herrn Schneble, Herrn Rössler und dem gesamten Team von ForstBW für den kurzfristig organisierten und sehr aufschlussreichen Termin. Solche Besichtigungen zeigen immer wieder: Jeder Wald ist einzigartig und braucht individuelle Lösungen. Ich nehme viele neue Eindrücke und Anregungen für meine parlamentarische Arbeit mit und werde mich weiterhin für die Unterstützung unserer Wälder und ihre nachhaltige Bewirtschaftung starkmachen.