„Inklusion muss über Schule und Studium hinausgehen, sagt Norbert Knopf MdL.“
Der Landtagsabgeordnete Norbert Knopf, Fraktion Grüne, hält trotz aller Fortschritte im Bereich der Inklusion die körperlichen, geistigen und psychischen Behinderungen Beeinträchtigungen von Menschen mit Behinderung für ein noch immer stark unterschätztes Armutsrisiko.
Stuttgart/Wiesloch. „Diese oft kleingeredeten Gründe für eine erhöhte Armut sind vielschichtig und landen nur viel zu selten auf der Tagesordnung,“ so der baden-württembergische Gesundheitspolitiker Norbert Knopf. Dies gelte insbesondere für die Arbeitswelt, gibt er zu denken, bei dem oftmals schon der Weg zur Arbeitsstelle zur Tortur werde.
Die Probleme sind für den Großteil der Menschen kaum sichtbar – doch für Menschen mit Behinderung stellen etwa defekte Fahrstühle, unzugängliche und nicht nutzbare Haltestellen, so wie Bahnhöfe ohne Personal eine unglaubliche Herausforderung im Alltag dar.
„Weitere Aspekte, die den Einstieg ins Berufsleben erschweren, sind Vorurteile aufgrund mangelnder Aufklärung, unzureichende Beratung und Unterstützung sowie mangelnde Flexibilität durch den extremen Mangel an barrierefreiem Wohnraum. Hier muss dringend etwas getan werden“, so der aus St. Leon-Rot stammende Knopf.
Nicht zuletzt aus diesen Gründen sind Menschen mit Behinderung oft ein Leben lang auf Sozialleistungen angewiesen. Diese Tatsache führt mit zunehmender Dauer nicht nur zu Perspektivlosigkeit, sondern auch zu Armut und das nicht erst im Alter.
Das Landesteilhabegesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung, jedoch mit Blick auf die Arbeitswelt längst nicht ausreichend. Um Menschen mit Behinderung den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern, braucht es vor allem eine Entbürokratisierung, deutlich mehr geschultes Personal im Bereich berufliche Eingliederung, ein klares und barrierefreies Strukturkonzept für den öffentlichen Raum und mehr Informationsveranstaltungen für Arbeitgeber.
Denn nur wer Chancen bekommt, kann Chancen nutzen!