Auf liebestolle Lustmolche als Verkehrsteilnehmer achten

Die milden Temperaturen rund um Wiesloch haben die Amphibien in ihren Winterverstecken wachgekitzelt. Tausende Kröten, Frösche und Molche sind seit wenigen Tagen wieder auf der Wanderschaft zu ihren Laichgewässern – und haben nur eines im Sinn“, erklärt Norbert Knopf, Landtagsabgeordneter der Grünen. Knopf bittet Autofahrerinnen und Autofahrer besonders vorsichtig zu fahren, um die „liebestollen Verkehrsteilnehmer und Lustmolche“ nicht zu gefährden. Knopf verweist auf eine Pressemitteilung des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg, wonach die gefährdetsten Amphibienwanderstrecken besser geschützt werden sollen und können. Das Land unterstützt Gemeinden bei der Entschärfung von gefährlichen Wanderstrecken.
 
Tausende verliebter Kröten wandern wieder aus ihren Winterquartieren über Straßen zu den Laichgewässern. Erdkrötenmännchen krallen sich auf dem Rücken der Weibchen fest und lassen sich vom größeren Weibchen huckepack tragen. „Schon ab Tempo 30 tötet der Strömungsdruck des Fahrzeuges die Amphibien. Autofahrerinnen und Autofahrer sollten daher nachts und insbesondere bei Regen vorsichtig fahren.“ Der Wieslocher Abgeordnete, der ebenfalls mit seinem Grünen Amtskollegen und Umweltstaatsekretär Andre Baumann in fachlichem Austausch steht, erinnert, dass die Amphibienbestände in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten im Land und auch in der Region massiv zurückgegangen sind. „Die Dimension des Amphibiensterbens ist genauso massiv wie das des Insektensterbens.“

Knopf dankt den Kommunen und den Amphibienhelfern der Umweltverbände wie BUND und NABU, die wieder Wege mit Straßenschildern markiert, Krötenzäune aufgestellt haben und morgens und abends diese kontrollieren. „Diese Betreuung von Krötenzäunen ist anstrengend und zeitaufwendig, aber es lohnt sich.“ Knopf bittet auch zum Schutz der meist ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in Streckenabschnitten mit Amphibienzäunen vorsichtig zu fahren.
 
Das Land Baden-Württemberg fördert Amphibienschutzanlagen an kommunalen Straßen, insbesondere dann wenn der Amphibienwanderabschnitt im „Landeskonzept Wiedervernetzung an Straßen Baden-Württemberg“ enthalten sei. Darauf weist das baden-württembergische Verkehrsministerium mit der Pressemitteilung vom 23. Februar hin. Die Staatssekretärin im Verkehrsministerium Elke Zimmer sagt: „Nutzen Sie die Fördermöglichkeit, eine Amphibienschutzanlage an einer Straße in Ihrer Kommune über das Landes-gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz zu bauen. Mit dem Bau einer solchen Wiedervernetzungsmaßnahme unterstützen Sie die Artenvielfalt im Land und fördern gleichzeitig die Verkehrssicherheit.