Liebe Freundinnen und Freunde,
letztes Wochenende war ich mit einer Delegation des Sozialausschusses in Berlin. Am Donnerstag hatte ich im Bundestag die Gelegenheit, mich mit den Abgeordneten Janosch Dahmen und Armin Grau zur Krankenhaus-Reform auszutauschen. Am Freitag stand dann ein Gespräch mit Karin Maag vom G-BA und Frau Prof. Carmen Scheibenbogen von der Charité auf dem Programm. Das waren sehr aufschlussreiche Gespräche, die einen guten Einblick in die aktuelle Gesundheitspolitik ermöglichten. Auslöser für die Reise war eine Anhörung zum Thema ME/CFS letztes Jahr im Sozial-Ausschuss. Nach der Anhörung wollten wir uns tiefer mit der Problematik ME/CFS beschäftigen. ME/CFS ist die Abkürzung für Myalgische Enzephalomyelitis (das Chronische Fatigue-Syndrom). Dies ist eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, die oft zu einem hohen Grad körperlicher Behinderung führt. Viele der Betroffenen liegen in abgedunkelten Räumen im Bett und sind nur kurzfristig belastbar. Definition Als Auslöser der Krankheit gelten postvirale Reaktionen. Daher ist die Erkrankung als eine Ausprägung des Post-Covid-Syndroms wieder mehr in den Fokus gerückt. ME/CFS ist aber ein eigenes Erkrankungsbild, das neben den Symptomen von Long Covid entsteht und nicht mit diesem zu verwechseln ist. Da die Ursache der Erkrankung bis heute unbekannt ist, gibt es immer noch Mediziner, die diese Erkrankung nicht kennen oder verneinen. In der Diskussion mit Frau Prof. Scheibenbogen in der Charité in Berlin ist mir aber sehr deutlich geworden, dass die Erkrankung sehr real ist und auch gut diagnostizierbar. Das Fatale ist jedoch, dass es sehr wenige Mediziner gibt, die sich mit dem Thema beschäftigen und auch die Forschung dazu sehr schlecht läuft. Wir hatten in unserer Exkursionsgruppe auch den Kinderarzt Prof. Dr. med. Patrick Gerner, Chefarzt der Kinderklinik am Ortenau Klinikum Offenburg-Kehl, dabei, der solche Patienten behandelt. Er berichtet, dass er teilweise auf Privatkosten Patienten zu Hause aufsucht, um eine Diagnose zu stellen. Eine Diagnostik in seiner Kinderstation ist nur unter hohem Aufwand möglich. Eine auskömmliche Finanzierung findet bislang nicht statt. Was machen wir nun mit diesen Erkenntnissen? Wir werden uns weiter mit dem Thema beschäftigen. Als nächstes werden wir eine Anfrage ausarbeiten und die Landesregierung nach möglichen weiteren Schritten und Unterstützungsmöglichkeiten fragen. In unserer Gruppe war auch Frau Dr. Nicole Schneiderhan-Marra, Bereichsleiterin Pharma und Biotech am Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut der Universität Tübingen, dabei. Sie forscht zu Biomarkern und hat spontan mit Frau Prof. Scheibenbogen eine Kooperation angekündigt. Desweiteren gibt es Hinweise, dass eine Immunadsorption eine Verbesserung bringen könnte. Infos dazu Hier könnte das Land Forschungsmittel bereitstellen. Auch der Bundestag ist zu dem Thema aktiv. Im Austausch mit Armin Grau hat er mir zugesagt, dass er sich für eine Verbesserung der Versorgung einsetzen wird. Ein Termin mit Frau Prof. Scheibenbogen und dem Gesundheitsausschuss findet im April statt. Somit bin ich gespannt, wie es mit dem Thema weitergehen wird. Ich halte euch dazu auf dem Laufenden. Mangelernährung Zum Thema Mangelernährung hatte ich schon einmal berichtet. Letztes Jahr war ich dazu in der Uni Tübingen. Das Thema ist aber auch in der Region verbreitet. Das Diakonissenkrankenhaus in Mannheim baut aktuell ein Screening dazu auf, und auch die Küche dort hat sich des Themas angenommen. Auch bei mir im Wahlkreis gibt es im PZN eine Krankenhausküche, die aktiv die Qualität des Krankenhausessens hochhält und dabei auch noch auf Bio-Qualität achtet. RNF-Live hat das Thema aufgegriffen und dazu einen Beitrag gemacht. Hier könnt ihr ihn ansehen. Erdgasleitung Den Bau der Erdgasleitung SEL sehe ich sehr kritisch. Aktuell halte ich ihn für nicht erforderlich, da es noch keine aktualisierte Planung des zukünftigen Erdgasverbrauchs nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine gibt und auch grüner Wasserstoff erst weit nach 2035 in größerer Menge zur Verfügung stehen wird. Auch darüber hatte ich schon im Newsletter berichtet. Aktuell hat SWR-Online das Thema aufgegriffen und mich dazu befragt. Hier gehts zum Bericht. Was steht als nächstes an?
Die nächste Bürgersprechstunde fin
Am 28.3.23 mache ich um 17:00 Uhr ein hybrides Fachgespräch mit dem Batterieforscher Dr. Maximilian Fichtner. Wir unterhalten uns zum "Aktuellen Stand bei den alternativen Antrieben und Batteriespeichern". Prof. Fichtner ist einer der profiliertesten Batterieforscher in Deutschland und auch kritisch gegenüber der hiesigen Wasserstoffstrategie eingestellt. Wenn ihr teilnehmen wollt, so meldet euch über norbert.knopf@
Am 30.3.23 abends möchte ich das nächste Wahlkreistreffen machen. Ort und Zeit gebe ich noch rechtzeitig bekannt. Wie immer freue ich mich sehr, wenn aus jedem OV jemand teilnehmen würde.
Weiterhin bin ich als Experte beim Expertenworkshop der Grünen Kreistagsfraktion am 03.04.2023 um 18:00 Uhr im Landratsamt in Heidelberg dabei. Es geht um die Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung in der Region. Weitere Infos und Anmeldung über Stefan Bilger praxis@bilger.de Viele Grüße Auf dem Weg in den Bundestag zum Gespräch mit Janosch und Armin. Das Restaurant des Bundestags ist hinter dem Fenster an meiner linken Schulter zu sehen. Gespräch mit dem unparteiischen Mitglied des G-BA, Frau Karin Maag, im Hotel Esplanades in Berlin. Gruppenfoto der Delegationsgruppe des Sozialausschusses mit Fr. Prof. Scheibenbogen in der Charite (2. v.l.)
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