Newsletter Norbert Knopf



Berichte aus dem Landtag und dem Wahlkreis Wiesloch
Liebe Freundinnen und Freunde,

die Hitzewelle zeigt leider eindrucksvoll, dass der Klimawandel voll im Gange ist und es immer häufiger zu Wetterextremen kommt. Spaßvögel bezeichnen den Sommer übrigens als den kältesten Sommer der nächsten 100 Jahre. Hitzig geht es aber auch im Landtag her. Beim Thema Finanzen gehen die Meinungen doch ganz schön auseinander. Einig sind wir uns, dass die aktuellen Krisen (Ukraine, Corona und Inflation) Vorsorge und Weitsicht erfordern. Bei den Lösungen der Finanzprobleme sind wir uns aber noch nicht einig. Wie ein Reflex aus alter Zeit kommen mir die Aufrufe zum Sparen vor. Sicherlich können wir jetzt nicht aus dem Vollen schöpfen und gerade im Bereich Stellen ist Zurückhaltung angesagt. Aber: Gerade in Krisenzeiten und im Angesicht des Tempos des Klimawandels müssen wir den Strukturwandel beschleunigen. Ich setze mich daher aktiv für ein Sondervermögen zu Investitionen gegen den Klimawandel ein. Wir müssen unsere Krankenhäuser, Universitäten, Schulen, Verwaltungsgebäude und weitere Institutionen jetzt zügig umbauen. Diese Zukunftsinvestitionen (ca. 20 Mrd. €) können nicht aus dem laufenden Haushalt gestemmt werden. Es werden aber auch keine kurzfristigen Aktivitäten finanziert, sondern diese Investitionen wirken langfristig und sind daher aus meiner Sicht über Kredite zu finanzieren und auch langfristig zu tilgen. Ein solches Sondervermögen ist selbstverständlich über das Parlament zu kontrollieren (so wie wir es bereits mit dem Corona-Sondervermögen tun) und wahrscheinlich über eine Verfassungsänderung zu implementieren. Ich bin gespannt was der Herbst bringen wird, wenn es zu neuen Steuerschätzungen kommt.

Vielversprechende Innovationen

Über Innovationen wird gerne und viel berichtet. Viele gehypte Innovationen erweisen sich nach einiger Zeit als Ladenhüter und verschwinden wieder in der Mottenkiste. Andere Innovationen werden dagegen zu Gamechangern und verändern die Welt. Die Frage ist nur: Wie finde ich heraus was in einer Innovation steckt?

Als Naturwissenschaftler bin ich immer skeptisch, wenn eine Innovation sehr Aufwendig, mit vielen beweglichen Teilen und seltenen, gefährlichen Elementen bestückt ist und dazu noch viel Energie braucht. Somit erklärt sich meine Abneigung gegen die meisten Innovationen im Bereich Wasserstoff (ausgenommen: Grundstoffchemie). Daher bin ich immer auf der Suche nach Innovationen, die ein einfaches Prinzip haben, mit ungefährlichen Elementen auskommen und auch noch billiger sind. Wenn ich solche Innovationen entdecke, dann bin ich sehr neugierig. Zwei dieser Innovationen habe ich in den letzten beiden Wochen besucht und bin immer noch ganz begeistert davon. 

Unbedingt anschauen müsst ihr euch die Idee der Carbonauten. Ich habe die Carbonauten am 14.07.22 in Giengen an der Brenz im Wahlkreis von meinem tollen Kollegen Martin Grath besucht. Die Carbonauten machen eine kontrollierte Pyrolyse von holzfasrigen Abfallstoffen. Es entstehen spezifizierte Biokohlenstoffe, hochwertige Öle, erneuerbare Energie, CO2-Zertifikate und NET Materials®. Mit sehr vielfältigen Eigenschaften - z.B. Folien für den Erdbeeranbau die gegen Fäulnis wirken und sich biologisch abbauen und dabei noch als Dünger wirken und dazu noch kostengünstiger sind als herkömmliche Folien. Ich höre jetzt auf zu schwärmen, denn sonst sprenge ich den Newsletter. Was es jetzt noch braucht sind Investoren, die die Idee umsetzen (Neues in Deutschland wird nicht gerne angenommen...).

Eine weitere sehr tolle Innovation sind Eisspeicher-Systeme. Die Eisspeicher nutzen den physikalischen Effekt, dass beim Gefrieren des Wassers zu Eis eine große Menge an Energie freigesetzt wird. Zusammen mit der Umgebungswärme aus Luft und Boden; in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einer Wärmepumpe lassen sich saisonale Wärmespeicher für Haushalte oder die Industrie fertigen. Alle verwendeten Komponenten sind seit Jahren bewährt und der Mehrwert kommt aus der geschickten Anordnung des Prozesses. Ich habe den Eispeicher der Firma dekoGraphics in St. Leon-Rot auf Einladung der Grünen von St. Leon-Rot am 22.07.22 besucht und bin immer noch begeistert von dem Pioniergeist von Andreas Frirdich, dem Geschäftsführer der Firma dekoGraphics, der den Mut hatte "was Neues" auszuprobieren. Wir brauchen mehr von diesen Menschen. Da die Veranstaltung auch Klimamanager und Bauleute aus Nachbargemeinden angelockt hat, bin ich guten Mutes, dass sich die Idee verbreitet.

Was steht als nächstes an?

Urlaub! In der nächsten Woche besuche ich vor dem Urlaub noch das Drug-Checking-Projekt in Basel. Hier möchte ich mich über die Erfahrungen der Schweizer mit dem Projekt vertraut machen, um es auch in Baden-Württemberg zu etablieren. Mein nächster Newsletter erscheint daher erst wieder Anfang September, bevor der "Politikzirkus" wieder voll Fahrt aufnimmt. 

Viele Grüße und Euch ebenfalls einen schönen Urlaub

Besuch des Eisspeichers in St. Leon-Rot. Der Mann neben mir ist Andreas Frirdich, der Firmeninhaber.

Der Ausflug zum Landtagsfest war schön und interessant. Nur bei der Rückfahrt kam es zu Problemen, als kein Zug mehr den Hauptbahnhof Stuttgart verlassen wollte. Mit einigen gezieleten Fragen an Mitreisende und ÖPNV-Erfahrene haben wir aber einen Weg zurück gefunden.

Sommerfest der Koalition beim Ministerpräsidenten in der Villa Reitzenstein. Dort liegen Sitzkissen mit der Aufschrift "Flanieren, wo andere regieren" Bin noch am Überlegen was der Spruch für mich bedeutet...


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