Newsletter Norbert Knopf



Berichte aus dem Landtag und dem Wahlkreis Wiesloch
Liebe Freundinnen und Freunde,

wie fest darf die eigene Meinung sein? Das ist eine Frage, auf die ich momentan immer wieder stoße. Klar habe ich meine eigene Meinung und in einigen Bereichen kann ich auch stur sein (sagen jedenfalls andere Menschen von mir ;-)). Wann ist es jedoch angebracht seine Meinung zu ändern? In diesem Newsletter habe ich einige Erfahrungen dazu aus den letzten Wochen aufgeschrieben.

Was stellt man sich unter Renaturierung eines Gewässers vor?

Am Freitag habe ich mit dem Gewässerexperten Norbert Korn aus Altlußheim eine Veranstaltung zum Thema Renaturierung des Kraichbachs gemacht. (Aufzeichnung davon) Der Kraichbach verläuft auf St. Leoner Gebiet in einem engen Kanal relativ gerade durch den Ort und die Landschaft. Eigentlich dachte ich, dass bei einer Renaturierung ein sich schlängelnder Bach entstehen könnte. Dies ist jedoch nicht (mehr) möglich. Der Kraichbach wurde über die Jahrhunderte durch Mühlen verändert. Dies hat dazu geführt, dass an den Mühlen ein starkes Gefälle herrscht und im restlichen Verlauf ein sehr schwaches Gefälle. Weiterhin ist der Kraichbach ein Keupergewässer, das viel feines Sediment mitführt und an ruhigen Stellen viel davon ablagert. Somit kann der Kraichbach nicht in ein sich schlängelndes Gewässer umgebaut werden, ohne nicht die gesamte angrenzende Bebauung zu verändern, was natürlich nicht geht. Dieses Wissen hat meine Meinung zur Renaturierung des Gewässers geändert. Ich denke der Verlauf des Gewässers ist nicht zu verändern. Was man trotzdem tun kann: Durchgängigkeit für Fische im Bereich Mühle ermöglichen. Anlegen von Biotopen an gewissen Abschnitten, um einen Zugang zum Gewässer zu erhalten.

Was kann eine Obduktion leisten?

In der letzten Woche habe ich eine Rede zum Thema Obduktion von Corona-Toten gehalten. (Presseartikel dazu) Das Land hat hierfür rund 1,8 Mio. Euro den Uni-Pathologien zusätzlich zur Verfügung gestellt. Zu Beginn der Pandemie kam die Fehleinschätzung auf, dass man die Toten nicht obduzieren sollte. Das wurde zum Glück sehr schnell geändert. Für Infektionskrankheiten ist jedoch ein hoher Sicherheitsstandard einzuhalten, so dass dies nur wenige Institute im Land machen können. Die Ergebnisse sind jedoch sehr hilfreich für die Behandlung der Erkrankung gewesen und Grundlage vieler weiterer Studien geworden. In der Pathologie landen aber auch regelhaft ungeklärte Todesfälle. Somit auch Fälle, die an der Impfung verstorben sind. Auch diese Fälle gab es in Baden-Württemberg. Auch wenn es äußerst selten war. Schließlich wurden aufgrund von Todesfällen die Impfrichtlinien angepasst. Auch ist klar, dass jeder Wirkstoff auch Nebenwirkungen hat. Da Baden-Württemberg knapp ein Achtel der Bevölkerung von Deutschland stellt, ist bei 8 Todesfällen ein Baden-Württemberger statistisch sehr wahrscheinlich. Das entscheidende dabei ist, dass man diese Fälle in den Gesamtzusammenhang mit den Toten durch die Erkrankung stellt. Das spricht dann wieder ganz klar für die Impfung. Leider ist in den letzten Jahrzehnten die Pathologie finanziell wenig bedacht worden. Daher setze ich mich nun für eine Weiterführung des Forschungsprogramms und eine bessere Ausstattung der Institute ein.

Wie geht es weiter mit Corona?

Das weiß ich natürlich nicht. Ich weiß nur, dass momentan viele Spekulationen im Umlauf sind. Letzten Montag war ich mit der Polizei in Wiesloch auf Streife um mir ein Bild von der Lage bei der Polizei, bei den Spaziergängen und bei den angemeldeten Kundgebungen zu machen. Ich glaube die Flut an Informationen überfordert viele und lässt dem Wunsch nach Ende der Pandemie Oberhand gewinnen. Aktuell habe auch ich Hoffnung auf eine baldige Besserung. Die Maßnahmen dürften bald gelockert werden, wenn der Trend sich fortsetzt, dass das Gesundheitssystem sich nicht überlastet. Die Vorsicht gebietet hier ein vorsichtiges Vorgehen. Eine Diskussion über die Geschwindigkeit und Zeitpunkte dazu ist sicherlich gut. Was jedoch nicht geht ist Studien oder Erkenntnissen zu folgen, die klare Erkenntnisse versprechen. Klare Erkenntnisse gibt es nicht. Omikron ist keine 3 Monate alt und daher kann es keine sicheren Aussagen geben. Ich bin daher dazu über gegangen jede Studie genau zu betrachten. Anonyme Autoren, kleine Fallzahlen, keine Abschätzung zur Grundgesamtheit, keine Veröffentlichung in Zeitschriften mit Review-Verfahren sind nur einige wenige Aspekte, die helfen Quellen zu verifizieren. Auch ich muss immer wieder mein Wissen aus Delta-Studien revidieren, wenn es um Omikron geht. Das ist ein Prozess, den ich in der Geschwindigkeit noch nicht kannte.

Was steht als nächstes an?

Am Donnerstag, den 17.2.22 um 14:00 Uhr, mache ich ein digitales Gespräch mit der Verbraucherkommission Baden-Württemberg zum Online-Glückspiel. Die Kommission hat dazu eine Stellungnahme geschrieben, die ich zusammen mit meinem Kollegen Josha Frey besprechen möchte. Bei Interesse einfach dazu schalten. Ansonsten sind die nächsten beiden Wochen Ausschuss-Wochen. Ich kann verraten, dass auch das Thema Fusion der Uniklinika Mannheim und Heidelberg darin vorkommt. Das wird aber Thema des nächsten Newsletters sein.

Viele Grüße

Gespräch zum Thema Hebammengeleiteter Kreissaal in Schwetzingen. Ein Besuch in der Klinik war nicht möglich.

Endstation Kramer Mühle in St. Leon-Rot für viele Fischarten, die aufwärts wandern wollen. Diese Stufe und der Bachgrund davor und danach bedürfen wohl eines Umbaus.


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